Alle Gefühle sind ok, auch an Muttertag
Einmal patriarchale Gehirnwäsche bitte
Vergesst die Blumen, lasst uns über Gleichberechtigung nachdenken
Die "Du kommst aus dem Gefängnis frei" Karte
Wer vergleicht, verliert...
Doch woher kam das überhaupt? Heute würde ich sagen, es war eine Mischung aus meiner gesellschaftlichen Wahrnehmung/ Prägung und dem ungesunden Vergleich mit anderen Müttern. Egal, ob ich super fröhliche oder tief traurige Texte zum Muttertag las, alle lösten das Gefühl in mir aus ein Fehler im System zu sein. Einfach, weil ich diesen Tag nicht mochte. Dabei hatte nie jemand gesagt “Corinna, schäm dich, dass du Muttertag blöd findest”.
Nein, es war mein eigenes Hirn, dass die Worte der anderen dafür nutzte, um seine tief verankerten, unbewusst übernommenen Überzeugungen hinein zu interpretieren. Dann wurde schnell aus “Ich würde alles dafür geben, noch einmal mit meinem Kind dieses Tag zu erleben” “Warum bist du so undankbar und genießt nicht den Tag mit deinem Kind, du weißt gar nicht, wie gut du es hast”.
Erfüllung? Von wegen!
Verrückt, oder? Bevor ich Mutter wurde, dachte wirklich, ich würde in dieser Rolle die Erfüllung meines Lebens finden. Stattdessen habe ich eine intensive Auseinandersetzung mit dem Gesellschaftsbild einer Mutter vorgefunden. Welche einen regelrechten Kampf zwischen dem, wer ich bin und dem, was mein Hirn mir erzählte, wer ich sein müsste, mit sich zog. Long story short. Vergleich ist nie die Lösung und die perfekte Mutter ist die reinste Illusion.
Heute weiß ich, der einzige richtige Weg für einen selbst ist immer nur der eigene und nicht der, der bei anderen so toll aussieht. Und deshalb ist es auch voll ok, wenn die eine den Muttertag mag, die andere ihn blöd findet und wieder andere vielleicht auch traurig an diesem Tag sind. Wir sind deshalb keine bessere oder schlechtere Mutter. Wir sind einfach Mütter. In diesem Sinne habt einen wundervollen Tag.
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