2022 - Das Jahr der Selbstexperimente -
2022 war ein krasses Jahr für mich, nicht immer angenehm, aber ich habe so viel gelernt, wie schon lange nicht mehr. Was hauptsächlich daran lag, dass ich so viel ausprobiert habe, wie lange nicht mehr. Geplant hatte ich ursprünglich zwölf 30-Tage-Selbst-Selbstexperimente. Wobei „geplant“ an dieser Stelle eigentlich das falsche Wort ist. Denn im Prinzip war ich absolut planlos, ich wusste nur, dass ich zwölf Selbstexperimente machen will, aber nicht welche. Ich habe einfach auf die Kinderbuch-Weisheit des Ninja Goldfischs Fred vertraut: „Kommt, Zeit kommt Rat. Kommt Rat, kommt Tat.” Und so oder so ähnlich kamen dann schließlich alle Selbstexperiment zu mir.
21 Selbstexperimente in 12 Monaten
Lustigerweise kamen deutlich mehr als die zwölf “geplanten”. Insgesamt habe ich 21 Selbstexperimente gestartet: 13 Monats-Experimente (von denen ich zwei allerdings abgebrochen habe) und 9 kurze Selbstexperimente. Von tanzen, malen, Keyboard spielen, finanzielle Bildung bis hin zu Hypnose, Vulva Watching, auf dem Boden schlafen und Face Reading war irgendwie alles dabei. Und alles war auf seine Art cool und lehrreich, auch die Experimente, die ich am Ende nicht durchgezogen habe. Bei dem “sich täglich was Neues erzählen” Experiment habe ich unter anderem gelernt, wie schnell man in die Vergleichs-Falle tritt. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich das Experiment nur gestartet, weil ich es bei anderen Paaren immer schön finde, wenn sie sich viel zu erzählen haben. Und beim “Geben statt nehmen” Experiment war es einfach der falsche Zeitpunkt, bzw. hätte es mehr Vorbereitungszeit gebraucht. Das Prinzip dieses Experiments hat mir allerdings so gut gefallen, dass ich es nächstes Jahr noch einmal versuchen werde.
Überblick: Meine Selbstexperimente 2022
30 Tage Experimente
- Macht Keyboard spielen fehlerresistent?
- Kann man sich nach über 15 Jahren Beziehung täglich noch was Neues erzählen? (abgebrochen)
- Steigert der Verzicht auf Industriezucker meine Leistungsfähigkeit?
- Fördert tägliches Zeichnen die eigene Kreativität?
- Von der Finanznull zur Aktionärin
- Ruhe im Kopf- 30 Tage meditieren
- Führt körperliche Stärke zu mentaler Stärke? 30 Tage Liegestütz üben
- Tanz als würde niemand zu sehen. 30 Tage/ 30 Minuten tanzen.
- 4:30 Uhr aufstehen: Was bringen 1,5 Std Me-Time am Morgen?
- Schafft man es, innerhalb von 30 Tagen seine To-do-Liste abzuarbeiten?
- Macht zocken süchtig? 30 Tage Nintendo Switch spielen
- Slowmotion- Multitasking Verzicht
- Geben statt nehmen. (abgebrochen)
Kurze Selbstexperimente
- Mini-Bikini tragen
- Draußen ohne Zelt schlafen
- Hypnose
- Face Reading
- Suppenmittwoch
- Auf dem Boden schlafen
- Trauerfeierbegleitung
- Vulva watching
Mein Experiment - Meine Regeln
Das ist ja auch das Schöne an den Selbstexperimenten, ich bestimme selbst nach welchen Regeln gespielt wird. Deshalb ist es auch kein Problem, wenn ich ein Experiment wiederholen will. Das 4:30Uhr Aufstehen Selbstexperiment habe ich mittlerweile schon dreimal gemacht und auch das Dankesbriefe schreiben Experiment habe ich schon zweimal gemacht. Und manche Selbstexperimente bleiben einfach dauerhaft, so wie mein Keyboard spielen Experiment oder mein Suppenmittwoch. Für eine Zeit lang dachte ich auch, ich könnte das 30 Tage Sexexperiment mein Leben lang durchziehen, doch da musste ich einsehen, dass das immer nur phasenweise gut klappt und auf Dauer irgendwie schwierig ist. Dennoch bleibe ich bei meinem Learning, dass Sex bei Mental Load und partnerschaftlichen Konflikten helfen kann.
Und jetzt?
Ich habe letztes Jahr oft die Frage gestellt bekommen, ob es nicht irgendwann mit den Selbstexperimenten reicht? Und ob ich mich nicht irgendwann gefunden hätte. Meine Antwort darauf: Nein, es reicht mir nicht. Einerseits glaube ich nicht daran, dass man sich irgendwann “gefunden” hat, weil man sich immer wieder neu entdecken kann. Und andererseits geht es mir auch ums regelmäßige lernen. Ich will einfach wach bleiben und wachsen. Und außerdem sind sie einfach viel zu cool und ich freue mich schon auf alles, was ich 2023 ausprobieren werde.
Aktuell habe ich meine Smartphonezeit von knapp 4 Stunden pro Tag auf 15 Minuten reduziert. Und was soll ich sagen. Es fühlt sich richtig gut an, auch wenn es ungewohnt und irgendwie auch anstrengend ist. Denn schnell mal googlen ist nicht. Doch nach 6 Tagen merke ich schon, dass ich deutlich konzentrierter bin und weniger Lärm im Kopf habe. Und was die Selbstexperimente für das restliche Jahr angeht, bin ich genau wie letztes Jahr relativ planlos. Nicht ganz, drei Experimente stehen schon fest. Und da bin ich auch schon voller Vorfreude.
Was den Rest angeht, verlasse ich mich auf Fred: Kommt Zeit, kommt Rat. Kommt Rat, kommt Tat.
Danke fürs Lesen!
Hast du Fragen zu den Selbstexperimenten? Oder wünschst du dir Unterstützung? Dann schreibe mir eine Mail. Ich freue mich von dir zu hören.
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